Ein unglaubliche durchdachte Abzocke
Eine scam-Geschichte werde ich nie vergessen und möchte sie daher gern teilen. Nach 4 Wochen musste ich aus meinem vom Arbeitgeber gestellten Hotelzimmer ausziehen. Da ich immer noch keine Wohnung hatte, buchte ich für zwei Wochen ein Airbnb für $1600. Dies war wirklich das günstigste Angebot, das ich so kurzfristig bekommen konnte – leider auch das schlimmste was ich jemals gesehen hatte als ich ankam. Das einzig Gute an dem Airbnb war meine Mitbewohnerin Chanel, ein kleiner durchgedrehter Hund, der mich anscheinend mochte. Zum Glück habe ich keine Probleme mit Hunden oder deren Haare. Nebenbei, in der Anzeige über das Airbnb stand nichts über Ch
anel. Auch nicht darüber, dass das private Zimmer die Wohnküche mit Zugang zur Garage war durch die gegangen wurde, wenn man abends nach Hause kam und in der gekocht wurde, wenn man hungrig war. Merke, Wohnküche heißt offener Koch- und Wohnbereich. Man hätte mir also beim Kochen direkt einen Teller in mein „Bett“ reichen können. Du bekommst was du bezahlst, willkommen bei den Preisen in Santa Barbara. Zu diesem Zeitpunkt musste ich mich jedoch damit arrangieren, ich hatte ja keine Wahl. Nach täglichen scams und Fehlschlägen bei der Wohnungssuche in den ersten vier Wochen war ich nah am Verzweifeln und fing an zu glauben, dass es vielleicht normal sei in den USA eine Summe X vorab zu überweisen, um überhaupt eine Wohnung zu bekommen. Ich schrieb also ein weiteres Angebot an, diesmal offensiv, ich hätte keine Zeit für scams, habe viele schlechte Erfahrungen gemacht usw. Es ging hin und her, „Sie“ stellte sich als Anwältin eines derzeit im Ausland lebenden Geschäftsmannes vor, die sich um seine Wohnungen in den USA kümmert. Zur Verifizierung schickte sie mir eine Kopie ihrer ID sowie einen Mietvertrag, der eine offizielle Klausel zur Vorabüberweisung der Kaution enthielt. In meiner Verzweiflung willigte ich ein und terminierte die Kautionsüberweisung und Schlüsselübergabe. Als ich zu meiner Bank fuhr um die Überweisung starten zu lassen, stoppte mich glücklicherweise mein Sachbearbeiter. Nun, er stoppte mich nicht, er hakte nur nach, ob ich mir wirklich sicher bin, mit dem was ich tun wollte. Nachfolgend erzählte ich ihm die Geschicht
e und er fragte ob er die Dokumente sehen könnte. Natürlich gab ich ihm alles was ich dabei hatte. Nach dem er sie überflog, sagte er mir zum einen, der Mietvertrag sei wahrscheinlich nicht offiziell, da die Bankverbindung nachträglich eingefügt aussehe und zum anderen, sieht er äußerst verdächtig aus, er würde gern seinen Vorgesetzten dazu holen. Daraufhin checkten sie das angegebene Bankkonto. Natürlich gilt auch in den USA das Bankgeheimnis, welches mir untersagte irgendetwas zu sehen. Aber sie ließen mich wissen, dass das Konto drei Tage zuvor eröffnet wurde und es keinerlei Bewegungen gab. Dieser Fakt passte nicht zu einer Anwältin, die sich um mehrere Immobilien ihres Klienten kümmert. Die Bank hat das Konto „red-flagged“ also markiert und eine Untersuchung eingeleitet. Logisch, dass ich die Überweisung niemals durchführen ließ. Einige Tage später sah ich in den Nachrichten einen Bericht über eine neue Betrugsmasche auf dem amerikanischen online-Wohnungsmarkt. Das eingeblendete Bild zu dem Beitrag war die ID-Kopie die mir zur Identitätsbestätigung der Anwältin zugeschickt wurde. Mein Sachbearbeiter der Bank of America hatte meine $2600 Kaution gerettet.
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