Tag 3, 10.000 Buddhas und Kowloon
Der Dritte von vier Tagen in Hong Kong begann natürlich wieder an unserer Bahnstation, diesmal jedoch ging es zur Sha Tin Station und dann zu Fuß zu den Ten Thousand Buddhas. Der Aufstieg ist recht anstrengend, aber machbar. Von den im Reiseführer gewarnten „Fake-Mönchen“ haben wir keinen gesehen, allerdings lag das sicher wieder einmal an der Reisezeit. Der Tempel am Ende der mit verschiedenen Buddhas besetzten Treppe, entlohnt noch einmal für die Anstrengung. Ein weiterer toller Blick von einem Zeugnis der chinesischen Kultur. Wer Glück hat kann nebenbei noch eine paar Affen beobachten, aber vorsichtig, wir wurden vor ihren Diebeskünsten gewarnt J. Unser nächster Halt führte uns wieder näher an das Zentrum der Stadt. Der Nan Lian Garten ist eine von vielen grünen Oasen in der Metropole, allerdings einschlägig bekannt als die Schönste.
Ohne einen Vergleich muss ich hier sagen, Yes, es war die richtige Entscheidung ihn zu besuchen. Eingebettet in Wolkenkratzern und Beton, spürt man regelrecht die Ruhe, die einen durchströmt sobald man dieses botanische Meisterwerk betritt. Als Zugabe befindet sich gleich angrenzend das Chi Lin Nonnenkloster. Ein eigentlich sehr junges Kloster (1934 gegründet, 1998 wieder aufgebaut), aber auch hier wieder ein Bauwerk, das so gar nicht und irgendwie dann doch perfekt in die sozialistische Megastadt passt. Nach einem kurzen Lunch in der benachbarten Mall, fuhren wir abermals mit dem Zug weiter zum Stadtteil Kowloon.
Unser eigentliches Ziel war der Temple Street Night Market. Da wir etwas zu früh waren, schlenderten wir zuerst entlang der Nathan Road und durch die umliegenden breiteren Gassen zum Ladies Market. Ehrlich gesagt war der Weg dorthin spannender als der Markt selbst, wer nicht gerade auf der Suche nach billigen Kitsch-Souvenirs oder nachgemachten Taschen und Accessoires ist, ist in den normalen Geschäften und Centern des Shoppingparadies Hongkong besser beraten. Mehr
los, und vor allem mehr Hong Kong findet man da wie versprochen auf dem Temple Street Night Market. Leider war dieser durch die Corona-Krise sehr ähnlich zum Ladies Market, da die live zubereitenden Garküchen nicht aufgebaut waren und nur wenige der anliegenden Restaurants überhaupt am Nachtleben teilnahmen. Da hat uns der Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Durch unsere Recherche können wir den Markt dann aber trotzdem ruhigen Gewissens empfehlen, darum auch der Link, der denke ich ganz gut zeigt wie es eigentlich ist J. Wer es übrigens richtig timet, der kann, bevor er auf den Markt geht, noch den Tin Hau Temple Complex, Yau Ma Tei, den Namensgeber für den Markt besichtigen. Der Markt öffnet logischer Wiese erst um 18:00 Uhr, wenn der Temple geschlossen ist um die Geister nicht zu verärgern. Zum Abschluss folgten wir der Nathan
Road auf der Suche nach einer Skybar mit Blick auf Hong Kong Island, denn hier gibt es jeden Abend um 20:00 Uhr eine ca. zehnminütige Lichtershow an der Promenade, die man von der Kowloon-Seite der Stadt perfekt bewundern kann. Unsere Skybar wurde dann die Eyebar, im 30. Stock des iSquare Shopping Centers. Gute Cocktails, teure gehobene Küche und ein atemberaubender Blick über das nächtliche Hong Kong. Wir haben zwar nichts gegessen, aber es war der perfekte Abschluss des Tages.
Tag 4, Tian Tan Buddha
Tag Nummer 4 in Hong Kong begann logischer Weise im Hotel, da wir am nächsten Morgen früh flogen, bereiteten wir soweit schon alles vor. Etwas Sightseeing hatten wir dennoch auf dem Plan. Nach Lantau Island sollte es gehen. Denn dort gibt es den Tian Tan Buddha, mit 34 Metern Höhe und 250 Tonnen eine der fünf größten Buddhas in China. Wir hatten uns nur etwas mit der Zeit verplant. Die Anreise ist mit der Bahn zwar wirklich einfach, dauerte aber eben doch 80 Minuten. So kam es, dass es uns nicht mehr möglich war die obligatorische Fahrt mit der Seilbahn Ngong Ping 360 von der Endstation der S-Bahn zum Buddha zu machen, da diese nur von 10:00 –
16:00 Uhr fährt. Wir waren also spät dran, wollten den Buddha aber unbedingt noch sehen. Meine Frau entschied dann kurzerhand einen Einheimischen zu bitten uns ein Taxi zu besorgen. Wichtig zu beachten ist hierbei, es gibt blaue und rote Taxen, die Roten sind „City-Taxen“ und daher teurer, wenn es über die Insel geht. Unsere 40 Minuten Taxifahrt kostete ca. 20 Dollar, verglichen mit den 30 Dollar für die Seilbahn also doch völlig im Rahmen. Der Buddha selbst ist ein weiteres Must See! Ein monumentales Bauwerk, das auf der Insel thront. Eigentlich ist es ein Klotz mitten in einer bezaubernden Landschaft. Aber durch den im Buddhismus so wichtigen Einklang mit allen Dingen und der Natur, erscheint es eher als eine Huldigung statt als ein Klotz. Gern hätten wir mehr Zeit im Bereich des Po Lin Klosters verbracht und uns alles angesehen um nicht nur vom Big Buddha beeindruckt zu werden. Zurück ging es dann mit dem Bus für gerade einmal 6,50 Dollar für zwei Personen.
Leave a Reply