Unsere Limousine, ein gestretchter Lincoln Continental, brachte uns zu unserer gewählten Location. Auf der einstündigen Fahrt durch die Wüste Nevadas zele
brierten wir natürlich die Limousine und hatten eine ganz eigene Privatparty. Unserer persönlicher „Awesome-Mix“ beflügelte unsere Laune nur noch mehr. Kurze Randnotiz, Limousinen sind AWESOME! Wir erreichten Nelson Ghost Town, eine verlassene Minenstadt, ein Traum von einer Geisterstadt und eben nicht mehr Las Vegas. Wir trafen auch direkt auf ein anderes Paar, das dort getraut wurde, unerwartet… Begrüßt wurden wir von unserem Fotografen, Julie traf etwas später ein. Nach ersten Glückwünschen verabschiedete sich der Fotograf, um die Location zu scouten. Julie hatte natürlich einen Ort für unsere Zeremonie im Sinn, das Obergeschoss einer alten Scheune, unglaublich schön. Die Zeremonie war äußerst casual, nett, kurzweilig und sehr schön. Genau das, was wir uns vorgestellt hatten. Der Fotograf fungierte gleichzeitig als Trauzeuge, da dies Pflicht ist. Es war wirklich perfekt für uns, minimalistisch und auf das Wesentliche beschränkt. Trotz all des Minimalismus werde ich diese paar Minuten niemals vergessen. Das Gefühl, welches in mir aufstieg, als ich meiner Frau in die Augen sah, um uns herum, mit der Geisterstadt ein Sinnbild der Vergänglichkeit. In dem Moment als ich „I do“ sagte, war es, als würde die Zeit stehenbleiben und ein jemand würde zu mir sagen, genau dieser Moment ist der Cut zwischen: Allem, was war und Allem, was kommt. Ich war einfach nur glücklich und sah in ihren Augen, meine und unsere Zukunft. Alles richtig gemacht, würde ich sagen, denn an diesem Punkt waren wir beide das Zentrum der Welt. Nach der Trauung gab es dann die obligatorische Fotosession, in einer nicht so obligatorischen Umgebung. Julie verschwand genauso schnell, wie sie auftauchte, da sie an diesem Tag noch zwei weitere Hochzeiten auf dem Vegas Strip hatte, Vegas eben. An diesem Punkt darf man nicht vergessen, dass es reines Business ist. Wer überschwängliche Glückwünsche erwartet, ist bei dieser Art von Hochzeit falsch.
Als wir unsere im Duty-Free gekaufte Flasche Veuve Clicquot in der Limo geleert hatten und zurück in unserem Hotel waren, ging es zum Ausklang unseres Hochzeitstags auf dem „Strip“ und zu der Boyz II Men Show im Mirage Hotel. Unser Hochzeitsdinner waren zwei Hotdog Megamenüs. Das hatte natürlich nichts mehr mit dem vorab gebuchten Wedding-Package zutun, aber es war unser Tag und unsere Nacht. Es gab nur uns zwei und auch wenn der Spruch „wir haben heute geheiratet, es ist unser Hochzeitstag“ in Las Vegas keine Türen öffnet, so wird mir dieser Tag doch ewig als wirklich der bisher schönste Tag in meinem Leben in Erinnerung bleiben.
Anerkennung in Deutschland
Eine in Amerika geschlossene Ehe ist in Deutschland gültig. Geht es dann allerdings um die Änderung der Steuerklassen oder des Namens, muss man die Eheschließung vom deutschen Staat anerkennen lassen. Dazu braucht man die Heiratsurkunde mit der Apostille des entsprechenden Bundesstaates „fest verbunden“, diese wird nach der Hochzeit auf dem Postweg zugeschickt (auf die Apostille muss man allerdings gesondert hinweisen), deren beglaubigte Übersetzung, sowie die Geburtsurkunden/ Abschriften aus dem Geburtenregister (bestellt man ganz einfach online beim Standesamt des Geburtsortes, kosten 10 Euro p. P.) und Identitätsnachweise (Personalausweis oder Reisepass). Die deutsche Bürokratie ist doch etwas aufwendiger, als die amerikanische. Wichtig ist aber, dass ich noch einmal betonen möchte, die Eheschließung in den USA ist direkt gültig und wird ohne Probleme anerkannt.
Perfect Couple!
Vielen Dank!!! Es war einfach perfekt für uns 🙂